«FOCUS» Thema 2023

Nach der positiven Resonanz der letzten Jahre präsentiert «Em Bebbi sy Jazz» 2023 in Ergänzung zu den verschiedenen Jazzsparten nun im achten Jahr ein «FOCUS» Thema.

Das diesjährige «FOCUS» Thema widmet sich dem Genre «Mundart».

Dialektbands wurden in der Schweiz in den siebziger Jahren populär, mit Pionieren wie dem Urgestein Rumpelstilz der beiden Mundartlegenden Polo Hofer und Hanery Amman, Span, den Minstrels oder Toni Vescoli, der nach der Auflösung seiner erfolgreichen Band «The Sauterelles» auch nur noch so singen wollte, wie ihm «der Schnabel gewachsen war». Internationale Karrieren waren und sind für Mundart singende Künstler fast unmöglich – der Rumpelstilz-Hit «Kiosk» erreichte (in einer hochdeutschen Version) 1977 die Singlecharts in Deutschland, Stiller Has gewannen später den Salzburger Stier und den Deutschen Kleinkunstpreis und in ganz Frankreich singt das den Berner Dialekt kaum beherrschende Publikum noch heute mit Stephan Eicher «Hemmige», um einige Ausnahmen zu nennen.

Trotz des überschaubaren und kommerziell begrenzten Musikmarkts erlebte Mundartmusik in der Schweiz einen bis heute anhaltenden Aufschwung. Im Gegensatz zu früher ist die musikalische Vielfalt der Stilrichtungen gross und die Qualität der Mundartproduktionen erreicht oft internationales Niveau. Patent Ochsner, Züri West, Bligg, Hecht, Baschi, Plüsch, Adrian Stern, Sina, Phenomden, Wurzel 5, Elijah und viele weitere halten die Mundartmusik in aller Munde.

Em Bebbi sy Jazz gibt mit dem «FOCUS» Thema 2023 einen Einblick in diese Vielfalt und präsentiert auf zwei Bühnen etablierte Bands und Newcomer aus der Schweizer Mundart-Szene:

ANDRYY ist das neue Gesicht des Schweizer Mundart-Pop und «SRF3 Best Talent 2022». Lässig und berührend sind die Songs dieses jungen Musikers aus Winterthur. Er gewann die TV-Show «Sing It Your Way» und Musikerkollegen wie Baschi, Marius Bear oder Dabu coverten seinen Song «Ich liebes wie du mich verändrisch». Andryys zweite EP «Gheimnis» schlug voll ein und die zuvor ausgekoppelte Single «Zuegab» wurde zum offiziellen Song der Fussball Super League 2021/22. Dass er auch als Live-Musiker überzeugen kann, zeigt Andryy seit einigen Jahren in Clubs und bei grossen Festivals.

Der bekannte Basler Musiker FLAVIAN GRABER wagte 2021 den Schritt zur Mundartmusik. Mit seiner Band «We Invented Paris» hat Flavian Graber international über 500 Konzerte gespielt und nach zwölf Jahren englischsprachigem Indie-Pop singt er neu auf Deutsch und in seiner Mundart, Schweizerdeutsch.

Die Band NOXX mit dem in Basel wohnhaften Bündner Tamino Weggler als Frontmann wurde 2017, damals noch als Soloprojekt, in Basel gegründet. 2018 erschien das Debütalbum «Es halbs Kilo Songs» und ein Jahr später folgte die erstmals ganz in Mundart getextete EP «Dörfs es bizli zviel sii?». Nach einer Reihe von Single-Auskopplungen wurde 2022 das aktuelle Album «mimimi…» veröffentlicht und erreichte Platz 2 der CH-Album Charts.

Mit OHRDOPE ist eine brandneue Basler Band am Start. Ihre Musik besteht aus groovigen Beats, angehaucht von Blues und Jazz, und knackigem, leichtfüssigem Rap. Sie sind nicht die Typen für nachdenkliche Messages, sondern wollen mit ihrer Musik Spass haben und verbreiten. Enjoy!

TACCHI alias Adrian Kübler ist eine feste Musikgrösse in der Schweiz. Als Mit-Gründer und Frontmann der Band «Baba Shrimps» hat der Zürcher über die letzten fünfzehn Jahre die grossen Bühnen im In- und Ausland bespielt und beachtliche Erfolge gefeiert. Nach einer langen Tour und einer privaten Trennung schrieb er 2019 mit «La di la ga» seinen ersten Song in Mundart. Was zunächst nur als Zeitvertreib und Ausgleich zum Bandleben gedacht war, entwickelte sich über die Jahre zu einem ernstzunehmenden Soloprojekt, das schon Hits wie «Supermercato», «Schwerelos» oder «Numeno» generierte.

Die achtköpfige Band TROUBAS KATER aus Bern bespielt schon seit 2015 mit grossem Erfolg die Festivalbühnen der Schweiz. Die ursprünglich für Strassenmusik geplante Formation um Rapper und Sänger QC bietet eine mitreissende Liveshow zwischen musikalischen Höhenflügen und Wortwitz, zwischen Improvisation und messerscharfen Arrangements. Dabei wird Rap, Chanson, Rock und Hip Hop geschickt vermischt und in Mundart gesungen. Nach wenigen Auftrittenx und dem Release des Debutalbums «Verdammte Novämber» erhielt die Band bereits erste Angebote für Auftritte an Festivals. In der Zwischenzeit haben «Troubas Kater» fünf Alben im Gepäck und präsentieren bei «Em Bebbi sy Jazz 2023» das brandaktuelle Programm «Karma & Kaviar».

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