Aadie, liebe Peter

Tief betroffen nehmen wir Abschied von unserem Freund und Präsidenten

Peter Eichenberger
5. Juni 1966 – 23. Februar 2024

Mit Peter verlieren wir nicht nur einen wunderbaren Menschen und guten Freund, sondern auch einen visionären Vereinspräsidenten mit unglaublicher Schaffenskraft, der sich mit viel Herzblut, Energie und Begeisterungsfähigkeit während mehr als 20 Jahren für «Em Bebbi sy Jazz» und damit für die Kultur in Basel eingesetzt hat.

Dank seiner Initiative fand der beliebte Anlass in der Grossbasler Altstadt nach der 30. Ausgabe eine Fortsetzung und Weiterentwicklung und kann in diesem Jahr sein 40 Jahre-Jubiläum feiern, bei dem Peter sehr fehlen wird. Wir werden das Festival mit Respekt und im Sinne von Peter weiterführen.

Unsere Gedanken sind in dieser schwierigen Zeit bei der Trauerfamilie und vor allem bei seiner Frau und seinen Söhnen – wir wünschen ihnen viel Kraft und Zuversicht.

Deine Freunde vom Organisationsteam «Em Bebbi sy Jazz»
Barbara, Christine, Dominik, Edo, Michael, Michele, Pascal, Simon und Simone
sowie alle Mitglieder unseres Vereins



Nachruf

Sein Leuchten ist erloschen

Peter Eichenberger hat mich mit seiner Art wie er auf Menschen zuging, beindruckt. Wie er sie mit seiner Energie, seinem Strahlen und seinem Lächeln für sich einnahm, war aussergewöhnlich.

Ich selbst habe Peter Eichenberger beim Vorstellungsgespräch vor gut 18 Jahren kennengelernt. Hansruedi Widmer, dem damaligen VR-Präsidenten, und mir war sofort klar, dass Peter der richtige und ideale Chef für das Claraspital sein würde. Von Anfang an arbeiteten Peter und ich sehr partnerschaftlich zusammen. Gemeinsam haben wir versucht, das Spital in die Zukunft zu führen – er von der Kommandobrücke aus, ich im Hintergrund.

Peter war lösungsorientiert und pragmatisch. Er war politisch erfahren und hatte ein hervorragendes Netzwerk. Mit seiner offenen Art gelang es ihm in vielen Situationen, Lösungen zu finden und seine Gegenüber dafür zu gewinnen. Peter war ein riesiger Glücksfall für das Claraspital. Er hat den strategischen Wandel des Spitals, bei dem es darum ging, die Stadtspitalfunktion aufrechtzuerhalten, daneben aber auf Bauch und Tumor zu fokussieren und Spitzenmedizin zu betreiben, wesentlich mitgestaltet. Unter seiner Leitung wurde die Forschung intensiviert und die Infrastruktur des Spitals komplett erneuert. Er ist der Erfinder des Begegnungszentrums CURA, eine Anlaufstelle, wo Menschen mit einer chronischen Erkrankung niederschwellig Unterstützung finden.

Der Mensch im Zentrum, das war typisch für Peter. Menschen haben ihn interessiert. Jemand aus dem Spital hat mir einmal gesagt: «Ich glaube, er kennt den Namen von jedem einzelnen von uns.» Am 23. Dezember ging er jeweils auf Tour von Abteilung zu Abteilung, um allen, die er antraf, persönlich frohe Festtage zu wünschen. Dasselbe am 1. Arbeitstag im Januar. Legendär waren seine Personalfeste, an denen Peter seine Ansprachen immer frei und häufig sogar in Versform hielt.

«Gemeinsam mit anderen etwas auf die Beine zu stellen, gibt mir Energie», hat Peter einmal erklärt. Und er stellte so Vieles auf die Beine: Neben seinem grossen beruflichen Engagement und seinem Engagement in Verbänden war Peter sportlich, kam mit dem Velo zur Arbeit, ging konsequent zweimal wöchentlich über Mittag joggen und war im Winter auf den Ski. Zudem war die Musik seine Leidenschaft. Er spielte Klarinette und Saxophon in Pat’s Big Band und prägte als Präsident von «Em Bebbi sy Jazz» die Basler Kultur. Vor allem aber war ihm seine Familie wichtig, das habe ich immer gespürt.

Peter hat Ende 2021 signalisiert, dass er die operative Führung des Spitals abgeben möchte. Zusammen haben wir ein Führungsmodell entwickelt, bei dem er als Delegierter des Verwaltungsrats fungiert hätte. Diese Aufgabe konnte er aufgrund seiner Erkrankung leider nicht mehr wirklich wahrnehmen. Weil er mit der neuen Rolle gar nicht aus dem Claraspital ausgeschieden, sondern befördert worden ist, haben wir ihn nie offiziell verabschiedet und gebührend gewürdigt. Für mich war es ein wertvolles Privileg, dass ich mit Peter über so viele Jahre eng zusammenarbeiten durfte.

Peters Tod, auch schon seine Krankheit, lassen mich fassungslos zurück und sind ein herber Verlust für mich. Ich habe einen Gesprächspartner und einen Freund verloren. Wenn ich denke, wie gross der Verlust für mich und das ganze Spital ist, wie viel grösser muss der Verlust für seine Familie sein. Seiner Frau und seinen beiden Söhnen, auch seinem Vater und seinen Geschwistern spreche ich mein tief empfundenes Mitgefühl aus. Wir alle sind in Gedanken bei ihnen. Peters leuchtende Augen werden mich auch in Zukunft begleiten. Er wird uns allen als grossartiger Mensch für immer in Erinnerung bleiben.

Raymond Cron
Verwaltungsratspräsident St. Claraspital AG

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